WILD Campo Alegre – Hoffnung für Kolumbiens Nebelwälder

WILD Campo Alegre

Stell dir vor, du wanderst hoch oben in den Wolkenwäldern der kolumbianischen Anden. Zwischen dichten Nebelschwaden taucht plötzlich ein seltenes Wesen auf – der Bergtapir. Mit seinem dichten, wolligen Fell wirkt er fast urzeitlich, seine dunklen Augen neugierig und wachsam. Doch so majestätisch dieser Moment auch ist: Nur noch wenige hundert dieser Tiere streifen durch die Nebelwälder. Zäune, Abholzung und der Verlust ihres Lebensraums haben sie an den Rand des Aussterbens gedrängt.

Genau hier setzt die WILD Nature Foundation mit ihrem Projekt Campo Alegre an – und schenkt den Tapiren und vielen anderen bedrohten Arten eine neue Chance.

Ein Ort voller Leben

Am Westhang des Vulkans Nevado del Ruiz, etwa 3.000 Meter über dem Meeresspiegel, liegt das Reservat Campo Alegre – „das fröhliche Land“. Es umfasst einzigartige Ökosysteme wie den Páramo (alpine Tundra) und die dichten Wolkenwälder, die zu den artenreichsten Regionen der Welt zählen.

Doch ein grosser Teil dieses Paradieses wurde in den letzten Jahrzehnten für Viehweiden gerodet. Das Ergebnis: karge, sumpfige Wiesen, die kaum Ertrag bringen – aber wertvollen Lebensraum zerstören.

Die Vision: Wälder zurückbringen

Im Dezember 2022 kaufte die Stiftung die erste Finca, Cortaderal, mit 731 Hektar Land. Dort beginnt die Wiederaufforstung: gerodete Flächen sollen wieder zu Wald werden, damit die vielen kleinen Inseln von Restwald wieder miteinander verbunden werden. So entsteht ein sicherer Korridor für Bergtapire, Papageien und unzählige andere Tiere.

Arten, die Hoffnung machen

  • Bergtapir (Tapirus pinchaque): Das einzige Tapir, das nicht im tropischen Regenwald lebt, sondern hoch in den Anden. Er gilt laut IUCN als gefährdet, sein Bestand schrumpft weiter.

  • Fuertes-Papagei (Hapalopsittaca fuertesi): Mit nur 250–300 Tieren weltweit ist er vom Aussterben bedroht. Doch einige Brutpaare leben im Projektgebiet – eine seltene Chance, diese Art zu retten.

Mehr als Naturschutz

Campo Alegre schützt nicht nur Tiere und Wälder. Es bewahrt auch Wasserquellen, die ganze Städte wie Santa Rosa de Cabal und Pereira versorgen. Außerdem entstehen Forschungsprojekte mit Universitäten, Kamerafallen zur Beobachtung der Tiere und enge Kooperationen mit der lokalen Bevölkerung.

Gemeinsam stark

Projektleiter Christian Frimodt-Møller, Biologe und seit über zehn Jahren in Kolumbien zu Hause, hat das Projekt mit Leidenschaft ins Leben gerufen. Dank seiner Arbeit und der Unterstützung von Partnern, Landbesitzern und Behörden wächst die Vision jeden Tag weiter.

Ein neues Kapitel für die Anden

Campo Alegre ist mehr als ein Naturschutzprojekt. Es ist ein Versprechen: Dass wir verloren geglaubte Lebensräume zurückbringen und bedrohten Arten eine Zukunft schenken können. Und vielleicht, wenn wir eines Tages wieder durch die Wolkenwälder wandern, werden die Bergtapire uns noch häufiger begegnen – als Zeichen, dass sich Hoffnung lohnt.

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Wildlife Foundatio

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